Wahrheit und Wahrhaftigkeit in den Medien

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Wahrheit und Wahrhaftigkeit in den Medien

Eine Demokratie geht immer von der Würde des Einzelnen aus. 
Unabhängig von den vielen Aspekten, die uns Menschen unterscheiden. 
Mit der einzigen Grenze,  die Würde des Anderen eben auch zu akzeptieren.
Warum sollte diese Vielfalt an Persönlichkeiten und Meinungen  im „immateriellen Raum“ der Medien nicht gelten?
Die Welt der Artikel, der Posts, der Videobeiträge oder der AudioPodcasts ist doch auch echt! Ein realer Teil der Wirklichkeit, in dem die gleiche Freiheit und eben auch die gleichen Regeln und Rechte gelten wie in der „haptischen“ Welt!
Die Medien sind nicht nur „schwarz – weiß“ oder „richtig – falsch“; diese sind sehr oft „sowohl – als auch“!
Selbstverständlich darf man nicht wissentlich oder auch nur fahrlässig unrichtige Informationen verbreiten, aber andererseits sollte man doch genauso wenig denken, dass Medienmacher immer für alle die eine Antwort auf jede Frage geben könnten.
Das wäre doch totalitär und kollektivistisch.
Medien sollten dazu da sein, die Rezipienten zu ermächtigen, eine für sie persönlich passende Sichtweise auf eine Frage zu erwerben.
Medien können Aspekte zeigen, die einander widersprechen, aber dennoch in bestimmten Situationen richtig sein mögen.
Es geht um Selbstermächtigung der Einzelnen und nicht um das gleiche Rezept für Alle.
Wir sollten daher auf Tweets eines Präsidenten oder auf Falschmeldungen einer Partei keinesfalls damit antworten unsere Medienfreiheit einzuschränken.
Wir sollten die geltenden Gesetze anwenden. Wenn man jemanden in der Tram beleidigt, dann ist das ein nachvollziehbarer Verstoß. So ist das natürlich auch im Netz.
Die Medien sind ein bereits geregelter Raum, weil sie Teil der realen Welt sind. Wir müssen uns dort lediglich so benehmen, wie wir das eben auch in der Straßenbahn tun.
Immer die Würde der Anderen achten. In all seiner Größe und in all seiner Unterschiedlichkeit.
Die Angst vor Fake News darf keinesfalls zu einer Einschränkung unserer Medienvielfalt führen. Und die Sehnsucht nach Antworten sollte uns nicht daran hindern, die eigentliche Kunst des Miteinander im Suchen und im Fragen stellen zu sehen. Um dann später vielleicht auch einen Kompromiss als Antwort zu akzeptieren. Ein sowohl – als auch!
(Golli Marboe)

Jeder Mensch hat ein Recht auf Wahrheit und Wahrhaftigkeit
(Erklärung zum Weltethos)

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