Antikorruption – Ein ethisches Postulat

Missbrauch – Verdinglichung von Personen
10. August 2011
Weltethos und Bildung
20. Oktober 2011

Antikorruption – Ein ethisches Postulat

(Newsletter 2010-3)
Exogene- und endogene Faktoren

Unsere Lebenswirklichkeit wird von exogenen Faktoren, die wir wenig beeinflussen können, wie Wachstum der Menschheit, Problemen der Globalisierung, Kluft zwischen Arm und Reich, Klimawandel, Erderwärmung, und von endogenen Faktoren, solchen, wofür wir verantwortlich sind, wie Egoismus, Nepotismus, Änderung des Rechtsbewusstseins, Wertewandel, mitbestimmt. Die menschliche Freiheit und Verantwortung ist eine relative, d.h. bezogen auf Milieu und Erbanlagen, doch nie völlig aufgehoben.
IST – Analyse:

1. Wirtschafts- und Finanzkrise
Für diese Krise sind wir partiell verantwortlich. Man kann sie zu den exogenen Faktoren zählen, die auch unser Land erfasst hat. An dem Grundübel, dem Missverhältnis zwischen realen und fiktiven Werten, mit denen rücksichtslos spekuliert wird, beteiligt sich der hiesige Finanzsektor ebenso. Man hat den Eindruck, dass der politischen und wirtschaftlichen Gier nach Macht und Geld immer stärker Tür und Tor geöffnet werden.

2. Korruptionsanfälligkeit
Wofür wir zur Gänze verantwortlich sind, ist die Tatsache, dass Österreich zurzeit, 2010, international an Ansehen verliert. Transparency International wertet die Einschätzung der Korruptionsanfälligkeit Österreichs deutlich ab (vom 11. auf den 16. Platz!). Handfeste Skandale erschüttern immer wieder die Republik. Zu Recht stellt man sich die Frage, was hierzulande los ist? Die Novelle zum Antikorruptionsgesetz 2008 zeigt den Wankelmut, der in unserem Land leider existiert. Zuerst wollte man strenge Bestimmungen schaffen, dann nahm man sie wieder zurück.

Korruption – ein ethisches Problem

Korruption im öffentlichen wie im privaten Bereich scheint leider zuzunehmen. Begünstigt wird sie durch die wachsende Regeldichte in der Verwaltung, die zunehmende Intransparenz, die Veränderung in den gesellschaftlich dominanten Wertehaltungen, fehlende Kontrollmechanismen und das wachsende Macht- und Gewinnstreben in Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

Es ist festzustellen, dass wir hierzulande offensichtlich an einem strukturellen Korruptionsproblem leiden. Antikorruptionsmaßnahmen wären geradezu ein ethisches Postulat! Es sollte daher das Ziel aller sein, bei jeder Österreicherin und jedem Österreicher Bewusstsein für Verantwortung und (Mit-)Menschlichkeit zu schaffen. Jeder einzelne ist gefordert, gerecht und fair zu handeln, weil er/sie sonst mithilft, das gesellschaftliche Klima zu vergiften. Zur Achtung der Personwürde des Mitmenschen gehört auch die Achtung der Voraussetzungen des materiellen Lebens der anderen. Dazu die Erklärung zum Weltethos: „Kein Mensch hat das Recht, einen anderen Menschen – in welcher Form auch immer – zu bestehlen oder sich an dessen Eigentum oder am Gemeinschaftseigentum zu vergreifen. Umgekehrt aber hat auch kein Mensch das Recht, sein Eigentum ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Gesellschaft und der Erde zu gebrauchen.
(Max Edelbacher)

Gleichzeitig haben alle Menschen die gemeinsame Pflicht, ….sich für die Beseitigung der Korruption einzusetzen

(Kommission für Weltordnungspolitik)

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*