Jüdische Ethik – eine Spurensuche
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Weltethos und Atheismus
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Weltethos und Islam

(Newsletter 2014-03)

Die Grundüberzeugungen des Projektes Weltethos basieren auf der Realität einer religiös pluralistischen Welt und der Annahme, dass sich die grundlegenden ethischen Prinzipien aller Religionen miteinander vereinbaren lassen. Wie der Gründer dieses Projektes formulierte, erfordert ein friedliches Miteinander unterschiedlicher Völker und Nationen keine Einheitsreligion oder Einheitsideologie, sondern gegenseitigen Respekt bzw. Anerkennung des jeweils Anderen sowie einige verbindende und verbindliche Werte und Ziele.
Im Koran befinden sich vier Prinzipien, welche diese Dimension thematisieren:

1. Alle Menschen sind gleich und Gott hat sie absichtsvoll unterschiedlich geschaffen.

An unterschiedlichen Stellen wird im Quran erläutert, dass einerseits alle Menschen, Frauen und Männer, aus einem Wesen geschaffen und somit gleich sind (4/1 etc.). Andererseits wird deutlich ausgedrückt, dass die Vielfalt der Menschen, die sowohl biologischer als auch ideologischer Natur ist (30/21f.), gottgewollt ist.
Besonders deutlich zum Ausdruck kommt es durch folgenden Vers: „Und hätte Allah es gewollt, Er hätte euch sicherlich zu einer einzigen Gemeinde gemacht (16/93).

2. Ein wesentliches Ziel der Schöpfung besteht darin, „den anderen kennenzulernen“

In weiterer Folge wird im Koran der Sinn des Lebens bzw. das Ziel der Schöpfung beschrieben, welches darin besteht, die jeweils Anderen kennen zu lernen. Dies ist aber nicht möglich ohne Begegnung mit ihr oder ihm, ohne eine Auseinandersetzung oder einen Austausch (49/13).

3. Die Menschen sind nicht berechtigt, „Gott zu spielen“

Es ist weder möglich noch zulässig, im Diesseits jenseitige Kriterien anzuwenden – jeder soll seiner Religion entsprechend leben können und dabei als gleichberechtigtes Mitglied einer multireligiösen und pluralistischen Gesellschaft akzeptiert werden. Be- oder Verurteilungen hinsichtlich religiösen Bewusstseins liegen außerhalb der menschlichen Wahrnehmung und müssen Gott anvertraut bleiben.

4. Die einzig korrekte Umgangsform der Menschen miteinander ist eine, die der Ethik der Gleichheit und Gerechtigkeit verpflichtet ist.

„O ihr die ihr glaubt! Seid standhaft in der Sache Gottes als Zeugen für die Gerechtigkeit und lasst euch nicht durch den Hass auf einige Menschen dazu verleiten, anders als gerecht zu handeln. Seid gerecht.“ (5/8)

Das Projekt Weltethos verbindet alle Religionen auf der menschlichen und ethischen Ebene. Es trägt so zu einem selbstbestimmten, selbstverantworteten Leben und zu einem friedlichen Miteinander bei. (Amena Shakir)

 

Die Erklärung zum Weltethos steht ganz in Übereinstimmung mit dem Geist des Islam
(Asghar Ali Engineer, Muslimgelehrter)

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