Dieses gehört zu den monotheistischen Religionen, die zwar in den wichtigsten ethischen Prinzipien mit den fernöstlichen übereinstimmen, ihre Gebote der Menschlichkeit jedoch unter die Autorität des einen und selben Gottes stellen. Nun hieß es nicht mehr ganz allgemein: nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, nicht Unzucht treiben, sondern ausdrücklich: „Ich bin der Herr, dein Gott, du sollst nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen, nicht Unzucht treiben.“
Im Judentum kommt dazu, dass seine Anhänger sich besonders verpflichtet fühlen, die Gebote zu halten, weil Jahwe einen Bund mit ihnen geschlossen hat, nachdem er sie aus der ägyptischen Knechtschaft befreit und Moses auf dem Berg Sinai sein Gesetz – die Tora – übergeben hat. Die Hebräische Bibel, die z.T. bis ins 10. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht, besteht aus der Tora, den Propheten und den Erzählungen. Ab dem 2. Jh. n. Chr. entstand unter rabbinischen Gelehrten ein reiches religiöses Schrifttum, darunter auch der Talmud.
Die Tora nun enthält die Zehn Worte, Dekalog genannt, in denen sich die vier wichtigsten ethischen Prinzipien, die auch in den anderen Weltreligionen zu finden sind, befinden.
Die Zehn Gebote lauten:
- Ich bin der Herr, Dein Gott.
- Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
- Du sollst den Namen des Herrn, Deines Gottes, nicht missbrauchen.
- Gedenke des Sabbattages, daß Du ihn heilig haltest.
- Ehre Deinen Vater und Deine Mutter.
- Du sollst nicht töten.
- Du sollst nicht ehebrechen.
- Du sollst nicht stehlen
- Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider Deinen Nächsten.
- Du sollst nicht begehren nach dem Hause Deines Nächsten.
- Du sollst nicht begehren nach dem Weibe Deines Nächsten, nach seinem Sklaven oder Sklavin, nach seinem Rinde oder seinem Esel, nach irgendetwas, was Dein Nächster hat.
Hinzugefügt werden muss, dass der Dekalog für eine bestimmte Zeit und für eine bestimmte Gesellschaftsordnung gegeben wurde und manche Theologen meinen, er sei in unserer Zeit ergänzungsbedürftig hinsichtlich der heutigen Gesellschaftsordnung.
Es gibt weltweit ungefähr 13 Millionen Juden, von denen die meisten entweder säkular-atheistisch oder progressiv-liberal eingestellt sind. Eine Minderheit bilden die Orthodoxen. Die meisten Juden leben in Israel und Nordamerika.