Ähnliches kann auch über andere Themen gesagt werden, welche die Welt bedrohen. Auch sie beschäftigen uns schon seit mindestens 50 Jahren: die bedrohlich wachsende Armut, die inzwischen auch Länder erreicht hat, in denen dies vor 50 Jahren noch unvorstellbar war. Oder das Wachstum politischer Instabilität in vielen Regionen der Welt, sowie in anderen Regionen die Zunahme eines Populismus, der die Sicherheit und Frieden suchenden Gesellschaften in aggressiver Form spaltet bzw. trennt, und ihre Mitglieder in Existenzängste versetzt. Angst bereitet auch die erneute Bedrohung durch Atomwaffen, die für einige Zeit bewältigt schien, sowie die wachsende Zahl an Kriegen, deren Waffen unvergleichliche Gewalt entfesseln.
Eine neue, sehr ernstzunehmende Bedrohung stellt das sog. „neue Unnormal“ dar: Fakten werden immer schwerer von Fakes unterscheidbar. Somit wird unsere Fähigkeit geschwächt, Lösungen für die großen Probleme unserer Zeit zu entwickeln und anzuwenden: laut Peter Carstens (GEO) „ein Zeichen des ver-rückten Zustandes der Welt.“
Die Situation hat sich dermaßen verschärft, dass der UNO-Generalsekretär, António Guterrez, die Forderung nach einer neuen Weltordnung erhoben hat … ein Anliegen, mit dem sich auch die „Erklärung zum Weltethos“ befasst hat. Nachdem an dieser immerhin mehr als 6500 Menschen aus 125 Religionen und religiösen Traditionen beteiligt waren, stellt sie eine herausragende Grundlage für eine neue Weltordnung dar. Es sei jedem empfohlen, sich intensiv mit ihr zu befassen und auf deren Verwirklichung hinzuarbeiten.